Mittwoch, 17.12.2025

Oberbürgermeister besucht Hanauer Familienbetrieb Brod und informiert sich über Produktion, Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Empfohlen

redaktion
redaktionhttps://suedhessische-zeitung.de
Südhessen im Fokus: nah, verständlich, aktuell.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Andreas Kunz, Geschäftsführer der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH, haben jüngst das Familienunternehmen Brod GmbH & Co. KG im Stadtteil Lamboy-Nord besucht. Bei dem Gespräch und der anschließenden Firmenführung standen die Entwicklung des Betriebs, Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie aktuelle Belastungen durch Bürokratie im Mittelpunkt.

Unternehmen, Sortiment und Marktposition

Die Brod GmbH & Co. KG wurde 1972 gegründet und zog 1989 an ihren heutigen Standort in der Moselstraße. Heute beschäftigt das Unternehmen zwölf Mitarbeitende, darunter Auszubildende und Teilzeitkräfte, und ist europaweit tätig. Ausgangspunkt war die Produktion einfacher Putzlappen. Inzwischen hat sich der Betrieb auf die Konfektionierung von Wischtüchern und den Großhandel mit Hygieneprodukten spezialisiert.

Geschäftsführer Andreas Brod verwies auf eine strategische Sortimentserweiterung in den vergangenen Jahren. Neben klassischen Handelswaren seien mehrere Eigenmarken wie Brotex, Brozell, Nowolan, Nowolin und Nowozell etabliert worden. 2025 sei zudem die Marke Brod eingetragen worden mit dem Ziel, einen eigenen Markenshop auf großen Onlineplattformen aufzubauen. Prokuristin Daniela Linken hob den persönlichen Kundenservice und die Möglichkeit zur maßgeschneiderten Konfektionierung hervor. Das Unternehmen beliefere unter anderem Industrie, das Gesundheitswesen und soziale Einrichtungen und habe während der Corona Pandemie regionale Partner zuverlässig versorgt.

Modernisierung, Digitalisierung und Produktion

Während des Besuchs präsentierte Brod die Produktionshallen und erläuterte die eingesetzten Arbeitsschritte. Investitionen der vergangenen Jahre umfassen moderne Schneide und Falzmaschinen sowie Maßnahmen zur Digitalisierung und zum Ausbau des E Commerce. Das Unternehmen setzt nach eigenen Angaben auch Künstliche Intelligenz ein, um Abläufe zu optimieren, und betreibt ein eigenes Fotostudio zur professionellen Produktpräsentation.

Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz

Brod betont, dass Nachhaltigkeit Teil der Unternehmensstrategie sei. Eine Photovoltaikanlage, die bereits 2013 installiert wurde, trägt zur klimafreundlicheren Energieversorgung bei. Zudem ist der Betrieb PEFC zertifiziert. Ziel sei es, Lieferketten widerstandsfähiger zu machen, Importaktivitäten auszubauen und das Sortiment um weitere nachhaltige Produkte zu ergänzen.

Herausforderungen: Reglementierung und Bürokratie

Gleichzeitig thematisierten Geschäftsführung und Prokuristin die Belastungen durch zunehmende Reglementierungen, Zertifizierungen und Dokumentationspflichten. Diese Anforderungen binden nach ihrer Darstellung erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen, so dass insbesondere Unternehmen der Größe von Brod darunter litten. Oberbürgermeister Kaminsky bestätigte die Einschätzung und kritisierte die zunehmende Bürokratie. Er sagte, er habe bereits zahlreiche Schreiben an zuständige Ministerien gerichtet, beobachte jedoch keine Entlastung.

Wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt

Kaminsky würdigte das Unternehmen als festen Bestandteil der regionalen Wirtschaft. Er bezeichnete Brod als verlässlichen Arbeitgeber, der seit Jahrzehnten Ausbildungsplätze bietet und zur Versorgungssicherheit im Bereich Hygiene beiträgt. Abschließend äußerte er die Hoffnung, dass sich das Unternehmen weiter positiv entwickle und der Stadt erhalten bleibe.

Quelle anzeigen

Weiterlesen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Aktuelles