Samstag, 06.09.2025

Anklage gegen drei leitende Mitarbeiter im Fall des vergewaltigenden Assistenzarztes in Bielefeld

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Ein Assistenzarzt an einer Bielefelder Klinik soll über Jahre hinweg Dutzende Patientinnen betäubt und vergewaltigt haben. Dieser erschütternde Fall hat nun zu einer Anklage gegen drei leitende Mitarbeiter geführt. Die Beschuldigten werden wegen fahrlässiger Körperverletzung durch Unterlassen angeklagt.

Die Vergewaltigungsserie am Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld hat die Öffentlichkeit aufgerüttelt. Der Assistenzarzt soll insgesamt 34 Patientinnen ohne medizinische Notwendigkeit mit Propofol betäubt haben, um sie anschließend zu vergewaltigen, teils mehrfach.

Nach dem Suizid des Assistenzarztes, der nach seiner Festnahme in Haft einen Suizid beging, wurden Festplatten mit schockierendem Material entdeckt. Die Staatsanwaltschaft hat eine intensive Materialauswertung vorgenommen, darunter rund 15 Terabyte Daten und die Befragung von über 100 Zeugen.

Die Anwältin Höke vertritt 12 der insgesamt 34 betroffenen Patientinnen. Es wird angenommen, dass neun Frauen potenziell durch strengere Kontrollen geschützt hätten werden können.

Vor dem Landgericht steht nun die Eröffnung des Hauptverfahrens im Zusammenhang mit diesem entsetzlichen Fall bevor. Die Anklage gegen die leitenden Mitarbeiter wird von vielen Seiten als Teilerfolg für die Missbrauchsopfer angesehen. Die betroffenen Frauen fühlen sich endlich ernst genommen und hoffen, im Hauptverfahren ihre Stimme zu erheben.

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