Sonntag, 26.10.2025

Die Zukunft der Arbeit: Wie Deutschland die Herausforderungen des Babyboomer-Ruhestands bewältigen will

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In den kommenden Jahren steht Deutschland vor der Herausforderung, den Babyboomer-Ruhestand und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitswelt zu bewältigen. Die Generation der Babyboomer, die vermehrt in Rente gehen wird, könnte zu einem Fachkräftemangel in bestimmten Branchen führen. Obwohl geplante Steuervorteile für freiwilliges Weiterarbeiten vorgesehen sind, wird erwartet, dass viele dennoch frühzeitig aus dem Beruf ausscheiden.

Bis zum Jahr 2039 wird etwa jeder dritte Arbeitnehmer in Rente gehen, vorwiegend aus der Generation der Babyboomer. Die geplanten Maßnahmen sehen vor, dass Rentner bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können. Paradoxerweise sind viele Fachkräfte über 55 arbeitslos, während andere vorzeitig in den Ruhestand treten, obwohl das gesetzliche Renteneintrittsalter bei 67 Jahren liegt. Der durchschnittliche Renteneintritt in Deutschland erfolgt derzeit mit 64 Jahren, wobei Studien zeigen, dass viele aufgrund von Selbstbestimmung und dem Wunsch nach Freizeit bereits vor dem 65. Lebensjahr aus dem Berufsleben ausscheiden möchten.

Im Vergleich zu Schweden, das eine Kultur des späteren Berufsausstiegs pflegt und eine höhere Erwerbstätigenquote in höherem Alter aufweist, steht Deutschland vor der Aufgabe, die Arbeitszeitkultur des frühen Ausstiegs zu überdenken. Es wird davon ausgegangen, dass die geplanten Steuervorteile allein nicht ausreichen werden, um diese verbreitete Praxis zu ändern. Stattdessen könnten flexiblere Rentenmodelle, verbesserte Arbeitsbedingungen, strukturierte Arbeitsgespräche ab 55 Jahren und eine kontinuierliche Weiterentwicklung älterer Arbeitnehmer dazu beitragen, diese zu motivieren, länger im Beruf zu bleiben.

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