Polens Präsident Nawrocki hat bei seinem Antrittsbesuch in Berlin die Forderung nach Reparationszahlungen in Höhe von 1,3 Billionen Euro an Deutschland bekräftigt. Diese Forderung stößt jedoch auf Ablehnung seitens der Bundesregierung, die sich auf historische Verträge beruft, nach denen Polen bereits 1953 auf solche Zahlungen verzichtet hatte. Der 2+4-Vertrag von 1990 regelt die Abschlussansprüche gegenüber Deutschland.
Die polnische Regierung beziffert die Reparationshöhe in einem Gutachten und betont zusätzlich Sicherheitsfragen, die Zukunft der EU und die Wiedergutmachung für Polen im Zweiten Weltkrieg. In diesem Kontext verstärkt Deutschland seine militärische Unterstützung für Polen gegen die Bedrohung aus Russland. Trotz der Differenzen in der Reparationsfrage betonen die beiden Länder ihre enge Zusammenarbeit in Sicherheitsbelangen. Nawrocki lädt zudem Bundespräsident Steinmeier zu einem Gegenbesuch nach Polen ein.

