Montag, 15.12.2025

Hanau beantragt Fördermittel für Demokratieprojekt und setzt Koordination mit AWO fort

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Die Stadt Hanau hat für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ Fördermittel für das Jahr 2026 beantragt. Die Verwaltung rechnet damit, dass in der nächsten Förderperiode vorbehaltlich der Haushaltsgenehmigung jährlich bis zu 158 000 Euro für lokale Projekte zur Verfügung stehen könnten. Die Stadt will mit dem Programm die Beteiligung und demokratische Bildung in der Stadtgesellschaft weiter stärken.

Förderung und Zuständigkeiten

Das Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport ist von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung ermächtigt worden, für 2026 einen städtischen Förderbescheid an die zuständige Koordinierungs und Fachstelle auszustellen. Voraussetzung dafür ist ein Zuwendungsbescheid des Bundes und des Landes Hessen zu Beginn des kommenden Jahres. Die praktische Umsetzung der Koordinierungs und Fachstelle übernimmt der Stadtverband Arbeiterwohlfahrt Hanau e. V.

Nach Angaben der Stadt richtet sich die Mittelvergabe vor allem an Bildungs, Beteiligungs und Erinnerungsprojekte, die Kinder und Jugendliche erreichen sollen. Die beantragte Fördersumme von bis zu 158 000 Euro pro Jahr gilt als Obergrenze für die nächste Förderperiode und steht unter dem Vorbehalt der haushaltsrechtlichen Bestätigung.

Bilanz der vergangenen Jahre

Hanau ist seit sechs Jahren Teil des Programms „Demokratie leben!“. In diesem Zeitraum seien 75 Projekte umgesetzt worden, getragen von 34 Trägern, heißt es in der Mitteilung. Die Maßnahmen hätten jährlich rund 1 800 Kinder und Jugendliche erreicht und reichten von Workshops über Kulturangebote bis zu Formaten zur Stärkung des Zusammenhalts.

Der rassistische Anschlag vom 19. Februar 2020 habe das Thema Aufarbeitung und Erinnerung verstärkt in den Fokus gerückt. Auch die Corona Jahre hätten zu neuen digitalen Formaten geführt, um demokratische Teilhabe trotz Einschränkungen möglich zu machen. Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri betonte, es gehe darum, Demokratiearbeit dauerhaft in der Gesellschaft zu verankern und bürgerschaftliches Engagement zu fördern.

Besuch an der Kunsthaltestelle und Ausblick

Im Vorfeld des erneuten Engagements besuchte Bieri gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der AWO die Kunsthaltestelle des Künstlers Rautie. Der Bürgermeister bezeichnete solche kreativen Orte als Beispiele dafür, wie Demokratie im Alltag erfahrbar werde. Rautie sagte bei dem Besuch, er habe gerne eine Meinung und sei froh, diese äußern zu dürfen. Er halte es für wichtig, dass Menschen Demokratie verstehen und dass entsprechende Erziehung früh beginne.

Anna Jagust vom AWO Stadtverband verwies auf die siebenjährige Zusammenarbeit mit dem federführenden Amt der Stadt Hanau. Die AWO wolle auch künftig mit fachlicher Kompetenz in Demokratieförderung, Beteiligungsprozessen und Vielfaltgestaltung unterstützen und so zur Stärkung demokratischer Strukturen in der Stadt beitragen.

Ob die beantragten Mittel in der geplanten Höhe bewilligt werden, hängt nun von den Entscheidungen des Bundes und des Landes ab. Die Stadt bereitet nach eigenen Angaben die Fortsetzung der Projekte vor, um bei positiver Förderentscheidung unmittelbar handeln zu können.

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