Freitag, 12.12.2025

250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe in Hanau kontrolliert gesprengt – keine Personenschäden

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Im Hanauer Stadtteil Großauheim ist am Donnerstagmittag eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt worden. Die Explosion erfolgte um 12:02 Uhr. Menschen wurden nicht verletzt, es gab jedoch Sachschäden in der näheren Umgebung. Die zuvor angeordnete Evakuierung wurde aufgehoben.

Kontrollierte Sprengung und Evakuierung

Der Kampfmittelräumdienst hatte sich wegen der Lage vor Ort gegen eine Entschärfung und für eine kontrollierte Sprengung entschieden. Rund 1000 Meter Evakuierungsradius waren zuvor gezogen worden. Von der Maßnahme waren nach Angaben der Stadt etwa 4500 Menschen betroffen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadträtin Isabelle Hemsley betonten, dass das Wichtigste sei, dass alle Menschen unverletzt blieben.

Sichtbare Schäden und laufende Prüfungen

Zum Schutz der umliegenden Bebauung war eine Wand aus 15 Überseecontainern errichtet worden. Dennoch führte die Druckwelle zu Schäden an einigen Gebäuden in den angrenzenden Straßen. Zwei Statiker des Technischen Hilfswerks prüfen seit dem Nachmittag die strukturellen Auswirkungen im Nahbereich der Sprengung. Die Stadt hat Einbruchsschutzmaßnahmen veranlasst und bestimmte Bereiche vorerst weiterhin gesperrt.

Gefahrstoffmessungen und Betreuung Betroffener

Die Feuerwehr führt mit dem Gerätewagen GW Mess Messungen durch, um mögliche Freisetzungen von Gefahrstoffen auszuschließen. Nach aktuellem Kenntnisstand gibt es hierfür keinerlei Hinweise. Rund 60 betroffene Anwohnerinnen und Anwohner werden beim Rückkehrtermin von Feuerwehr und psychosozialer Notfallversorgung empfangen und durch ihre Wohnungen begleitet, um eine erste Einschätzung der Schäden vorzunehmen. Die Stadt prüft zudem kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten in städtischen Wohnungen, in Objekten der Baugesellschaft oder in Hotels. Für Fragen ist ein Bürgertelefon geschaltet, erreichbar unter der Nummer 06181/2950-2000.

Technische Einordnung und Folgefragen

Entgegen erster Annahmen handelte es sich nicht um eine Phosphor-Brandbombe. Außen ergaben sich Hinweise auf diesen Typ, das Füllmaterial entsprach jedoch nicht den Erwartungen. Der Kampfmittelräumdienst identifizierte eine manipulierte Sprengbombe, eine sogenannte Störbombe, deren Kennzeichnung zu einer zunächst abweichenden taktischen Einordnung geführt hatte. Nach Angaben der Stadt wären die Auswirkungen auch bei dem zunächst vermuteten Bombentyp ähnlich gewesen.

Koordination der Einsatzkräfte und Schadensregulierung

An der Einsatzlage waren zahlreiche Einheiten aus Stadt und Land sowie überregionale Organisationen beteiligt. Genannt wurden unter anderem das Technische Hilfswerk, die Polizei Hessen, der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und weitere Dienste. Stadträtin Isabelle Hemsley lobte die Zusammenarbeit und das besonnene Verhalten der Bevölkerung. Die Schadensregulierung übernimmt das Land Hessen.

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