Immer mehr Landwirte in Deutschland entscheiden sich bewusst für eine ökologische Wirtschaftsweise, ohne dabei auf Bio-Zertifikate zurückzugreifen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf kurzen Vertriebswegen und direkten Beziehungen zu den Kunden. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Betrieben wie dem Hofladen Hoffreunde in Butzbach wider, wo Landwirte ihre Produkte direkt aus eigener Herstellung anbieten.
In der Schweinehaltung setzt man hier auf Bio-Standards, auch wenn kein offizielles Bio-Siegel zum Einsatz kommt. Landwirt Zimmer hingegen konzentriert sich auf den Kartoffelanbau und betreibt eine eigene Biogasanlage zur Energiegewinnung. Die Familie Reuhl wiederum hat sich auf den Anbau von Erdbeeren und Spargel spezialisiert und setzt moderne Anbautechniken ein.
Obwohl der ökologische Landbau in Deutschland insgesamt wächst, liegt der Anteil bisher bei lediglich rund elf Prozent. Dies zeigt, dass es noch strukturelle Herausforderungen und Entscheidungsspielräume für Betriebe im Hinblick auf die Zertifizierung gibt.
Ein deutlicher Trend zeichnet sich jedoch ab: Immer mehr Betriebe sehen in regionalen und ökologischen Ansätzen eine attraktive Alternative zur Bio-Zertifizierung. Die Direktvermarktung, regionale Produkte sowie hohe Standards in den Bereichen Tierwohl, Umweltverträglichkeit und Qualität stehen dabei im Vordergrund.

