Freitag, 12.12.2025

Hanau liefert Fernwärme an Großkrotzenburg ab März 2026

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Die Stadtwerke Hanau sollen die Fernwärmeversorgung der Gemeinde Großkrotzenburg übernehmen. Der Aufsichtsrat der Gemeindewerke entschied am 24. November, das überarbeitete Angebot der Hanauer zum Fernwärmevorbezug anzunehmen und die Versorgung zum 1. März 2026 umzustellen. Ziel ist nach Angaben der beteiligten Unternehmen eine dauerhafte und energieeffiziente Wärmeversorgung bei gleichzeitig gesicherten rechtlichen Rahmenbedingungen für die Kundinnen und Kunden.

Hintergrund der Umstellung

Jahrzehntelang bezog Großkrotzenburg günstige Abwärme aus dem Kraftwerk Staudinger. Durch den gesetzlichen Kohleausstieg ist diese Bezugsquelle weitgehend entfallen, weil Kohlekraftwerke nur noch in Ausnahmefällen zur Netzstabilisierung eingesetzt werden dürfen. Vor diesem Hintergrund suchten die Gemeindewerke nach Alternativen zur Sicherung der Wärmeversorgung.

Technische Basis in Hanau

In Hanau treibt der kommunale Versorger den Umbau der Wärmeversorgung seit Jahren voran. Auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim Kaserne betreiben die Stadtwerke in Kooperation mit Mainova ein modernes Blockheizkraftwerk mit drei hocheffizienten, wasserstofffähigen Motoren. Ergänzend ist die Nutzung der Abwärme des benachbarten Rechenzentrums Data4 geplant, die über große Wärmepumpen in das System eingespeist werden soll. Nach Angaben der Stadtwerke macht dies Teile der Wärmeversorgung künftig CO2 neutral möglich und verbessert den Primärenergiefaktor des Netzes von Großkrotzenburg.

Preise, Versorgungssicherheit und Synergien

Die Gemeindewerke weisen darauf hin, dass die Preise in Großkrotzenburg wegen verschiedener struktureller Belastungen derzeit höher liegen als in Hanau. Der Wechsel im Vorbezug sei daher zunächst ein erster Schritt und bringe nur eine begrenzte Entlastung für die Kunden. Weitergehende Entlastungen erwarten die Gemeindewerke durch Synergien, etwa durch eine angepasste Betriebsweise des Pufferspeichers in Abstimmung mit dem Hanauer Blockheizkraftwerk. Beide Seiten wollen zudem bei der Anpassung des Preisgefüges und der kommunalen Wärmeplanung zusammenarbeiten.

Vertragliche und organisatorische Details

Laut den beteiligten Unternehmen wird die Lieferung künftig als gesicherte Leistung aus Hanauer Anlagen erfolgen. Vertragslaufzeiten, flexible Gestaltungsmöglichkeiten und Preisgleitklauseln sollen zeitnah abschließend abgestimmt werden. Die Stadtwerke Hanau bieten nach eigenen Angaben Unterstützung bei der Umstellung des Preisgefüges und der kommunalen Wärmeplanung an.

Vertreter beider Kommunen bezeichneten die Einigung als wichtigen Schritt für die Zukunftsfähigkeit der lokalen Wärmeversorgung. Die Umstellung ist für den 1. März 2026 geplant, die abschließenden vertraglichen Details stehen noch zur Klärung an.

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